Автор работы: Пользователь скрыл имя, 08 Ноября 2013 в 19:19, доклад
In Deutschland gibt es sehr viele Feste und Bräuche. Jede Region hat ihre eigenen Bräuche und es ist unmöglich auf jeden Brauch und jedes Fest einzugehen. Wir wollen uns daher besonders auf die großen Feste in Deutschland konzentrieren und sie Ihnen vorstellen. Auch historische Hintergründe und Geschichten bieten wir Ihnen teilweise an. Wir hoffen, daß Sie dadurch Deutschland und seine Traditionen noch besser kennlernen.
Himmelfahrt: Ein vergessenes Fest
Viele Menschen wissen heute nicht mehr, was sie mit dem Himmelfahrtsfest anfangen sollen. Zwar ist es in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag, aber viele haben ihn zum "Vatertag" umfunktioniert. An diesem Tag machen die Männer einen Ausflug, der oft mit viel Alkohol verbunden ist. Früher gab es auch verschiedene Bräuche an diesem Tag, vor allem unter den Bauern. Man bat an diesem Tag besonders um eine gute Ernte. Gegessen wurde an diesem Tag vor allem "fliegendes Fleisch", so zum Beispiel gefüllte Tauben. Auch vogelförmig gebackene Brote erinnerten daran, daß dieser Tag ein etwas anderer war.
Was ist eigentlich Halloween? ****
In vorchristlicher Zeit teilten die Kelten, die frühen Einwohner Englands und Irlands, das Jahr in zwei Hälften, den Sommer und den Winter. In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November verabschiedeten sich die Menschen vom Sommer (Sinnbild des Lebens) und hießen den Winter (Sinnbild des Todes) willkommen. In dieser Nacht, so glaubten die Menschen bis ins Mittelalter, war die Trennwand[1] zwischen dem Reich der Lebenden und dem Totenreich durchlässig[2], so dass die Toten, bzw. ihre Seelen, noch einmal aus dem Fegefeuer[3] zurückkehren konnten in die Häuser ihrer Angehörigen. Diese sollten Fürbitte[4] für die Verstorbenen halten, damit deren Seelen aus dem Fegefeuer errettet würden. Im Jahr 837 bestimmte Papst Gregor IV. den 1.November als Feiertag „Allerheiligen“, den Folgetag als „Allerseelen“. Der Begriff „Halloween“ wurde erst im 16. Jahrhundert eingeführt. Die Bezeichnung erklärt sich aus den englischen Wörtern „hallow“ (altengl. „heilig“) und „eve“ (engl. „der Vorabend“), also: der Abend vor „Allerheiligen“. Irische Auswanderer brachten die Halloween-Bräuche mit in die USA. Dort verbreitete sich die Tradition des Halloween-Feierns sehr rasch. In vielen amerikanischen Bundesstaaten wurde daraus bereits im 19. Jahrhundert ein richtiges Volksfest. Besonderer Beliebtheit bei den Kindern erfreut sich das sogenannte „trick or treat“ (Süßes oder Saures). Hierbei gehen Kinder, in möglichst schaurige[5] Kostüme als Hexen, Teufel oder Feen verkleidet und maskiert, von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten, ansonsten drohen sie mit Streichen („trick“). In den Vorgärten der Häuser, an Haustüren, Fenstern und auf Balkonen sieht man am Abend vor Halloween einen ausgehöhlten Kürbis mit einem eingeschnittenen Gesicht bzw. einer Fratze[6], der von innen her durch eine brennende Kerze erleuchtet wird. Der erleuchtete Kürbis soll die bösen Geister abschrecken. In den letzten Jahrzehnten sind die Halloween-Bräuche nach Europa zurückgekehrt und erfreuen sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Junge Leute feiern Halloween-Partys, wobei dem Monster- und Geisterspuk[7] keine Grenzen gesetzt sind nach dem Motto: je hässlicher und gruseliger, desto besser. Vielerorts nehmen Satanisten[8] und Esoteriker Halloween in ihren Besitz. Beim Tanz um die grinsende[9] Kürbisfratze feiern sie einen regelrechten Totenkult. Da Halloween auch in unseren Schulen und Klassenzimmern Einzug gehalten hat und auf Straßenfesten gefeiert wird, ist es wichtig, auch Kinder schon über den Hintergrund von Halloween zu informieren. Halloween ist meist nicht nur ein harmloser „Kürbis- oder Maskenbrauch“, sondern das Halloween-Feiern lädt mit seinen heidnischen Wurzeln zu einer Begegnung mit dem Okkulten ein und entwickelt sich immer mehr zu einem dämonischen Spektakel. Christen haben zum Brauch des Halloween-Feierns eine kritische Distanz. Die Bibel verbietet alle okkulten Praktiken, „denn wer das tut, der ist dem Herrn ein Gräuel.“ (5.Mose,18/12) Jesus Christus hat durch seinen Tod am Kreuz die Macht des Teufels, des Herrschers über den Tod, besiegt, auch die dämonischen Geister hat er besiegt, die durch Halloween wieder Einfluss nehmen sollen auf das Leben junger Menschen. Dafür sei ihm Lob und Dank!
Feste und Bräuche im Winter ***
November
Der November erinnert uns daran, dass unser irdisches Leben vergänglich[1] ist. Dazu gibt es verschiedene Gedenktage. Am 1. November feiert die katholische Kirche das Fest "Allerheiligen" und am 2. oder 3. November das Fest "Allerseelen". Sie denkt an ihre Heiligen und die verstorbenen Gläubigen. Auf den Friedhöfen werden die Gräber schön geschmückt und Grablichter angesteckt[2].Am 11. November feiern die Kinder besonders in den katholischen Gegenden Deutschlands das Martinsfest. Es erinnert an den heiligen Martin, der mit seinem Schwert seinen Mantel teilte, um einem frierendem Bettler zu helfen. Mit vielen bunten Laternen, die sie vorher selber gebastelt haben, ziehen sie im Dunkeln durch die Straßen und singen Lieder. Den Zug führt ein Reiter an, der als St. Martin verkleidet ist. Am Ende des Umzuges warten ein Martinsfeuer und oft auch eine mit vielen Süßigkeiten gefüllte Martinstüte auf die Kinder. Die Erwachsenen freuen sich in dieser Zeit auf die Martinsgans, einen schönen, gefüllten Gänsebraten. Mit dem Buß- und Bettag[3], dem Volkstrauertag[4] und dem Totensonntag[5] neigt sich der November dem Ende zu. Jetzt beginnt die Advents- und Weihnachtszeit.
Dezember
Mit dem ersten Advent beginnt ein neues Kirchenjahr. Advent ist die Zeit des Wartens auf das Wiederkommen von Jesus Christus aber auch des Wartens auf Weihnachten.In dieser dunklen Zeit brennen viele Kerzen. An jedem Sonntag im Advent zündet man eine Kerze an einem Adventskranz an. Wenn alle vier Kerzen brennen, ist es bald Weihnachten. Um das Warten zu erleichtern, gibt es auch den Adventskalender. An jedem Tag wird ein weiteres Türchen am Kalender geöffnet. Auch viele Feste, Weihnachtsmärkte und musikalische Darbietungen gibt es während dieser Zeit[6]. Viele Kinder freuen sich auf das Nikolausfest am 6. Dezember. Nikolaus[7] war ein christlicher Bischof , der wegen seiner Freigiebigkeit sehr geliebt wurde. Heute werden an diesem Tag die Kinder mit Süßigkeiten beschenkt[8]. Am 24. Dezember ist dann endlich Heiligabend. Unter dem Tannenbaum werden die Geschenke verteilt. Viele Menschen gehen in die Kirche, singen Lieder und hören auf die gute Nachricht, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, auf diese Erde kam und Mensch wurde. Dies wird dann auch an Weihnachten[9] gefeiert. Weihnachten ist ein richtiges Familienfest. Am 31. Dezember ist das Jahr zu Ende. An Silvester feiert man mit Freunden und der Abschluss ist immer ein buntes Feuerwerk. Das neue Jahr hat begonnen!
Januar
Am 1. Januar ist Neujahr. Man wünscht einander Glück und Segen. Ein anderer Festtag, der vor allen Dingen in Süddeutschland gefeiert wird, ist der Dreikönigstag am 6. Januar. Er erinnert an die drei Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern bis nach Bethlehem gefolgt sind. Heute noch sieht man zu dieser Zeit die Sternsinger, verkleidet als die drei Könige. Sie sammeln Geld für arme Kinder in anderen Ländern und bekommen oft etwas zu naschen. Der 6. Januar ist auch bekannt als Epiphanias, das Fest der Erscheinung des Herrn, der Tag der Taufe Christ
Pfingsten: Der Heilige Geist kommt auf die Erde
Am fünfzigsten Tag nach Ostern war es soweit. Der Heilige Geist, den Jesus versprochen hatte, kam auf die Erde. Viele Menschen waren an diesem Tag in Jerusalem versammelt. Sie alle feierten ein fröhliches Fest der Ernte. Man erinnerte sich auch daran, daß Gott Israel die Zehn Gebote gegeben hatte.
Gott erfüllt sein Versprechen
Aus allen Ländern des damaligen römischen Reiches waren die Menschen gekommen. Sie alle wollten mitfeiern. Alle, die zu Jesus hielten, hatte sich in einem Haus versammelt. Und da geschah das seltsame und wunderbare: "Plötzlich hörte man ein mächtiges Rauschen, wie wenn ein Sturm vom Himmel herabweht. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem die Jünger waren. Dann sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnen ließ sich eine Flammenzunge nieder. Alle wurde vom Geist Gottes erfüllt und begannen in verschiedenen Sprachen zu reden, jeder wie es ihm der Geist Gottes eingab." (Apostelgeschichte 2, 2-4)Und die vielen Menschen, die nach Jerusalem gekommen waren, waren sehr erstaunt. "Als sie das mächtige Rauschen hörten, strömten sie alle zusammen. Sie waren bestürzt, denn jeder hörte die versammelten Jünger in seiner Sprache reden. Außer sich vor Staunen riefen sie: ,Die Leute, die da reden, sind doch alle aus Galiläa! Wie kommt es, daß wir sie in unserer Muttersprache reden hören?" (Apg. 2, 6-8) Obwohl die Menschen aus ganz verschiedenen Ländern kamen, "hörte sie jeder in seiner eigenen Sprache die großen Taten Gottes verkündigen." (Apg. 2,11b)
Eine gute Nachricht für alle Menschen
Ein großes Wunder war geschehen. Zu Pfingsten erhielten die Jünger den Heiligen Geist, das heißt den lebendigen Glauben, daß Gott Jesus von den Toten auferweckt hat, daß Jesus heute lebt und regiert. Die kleine ängstliche Gruppe von Jüngern stand plötzlich in Jerusalem und erzählte von dem, was Gott Großes getan hatte. Jeder sprach in einer anderen Sprache, die der Heilige Geist geschenkt hatte. Somit konnten die Menschen aus verschiedenen Ländern sie verstehen. Was wollte Gott damit deutlich machen? Von nun an sollten alle Menschen auf der Welt von der großen Liebe Gottes hören. Jeder soll wissen: Durch Jesus ist der Weg zu Gott offen und jeder Mensch kann nun zu Gott kommen. Wenn er dies tun, macht Gott ihn zu seinem Kind und schenkt ihm ein neues Leben. Diese gute Nachricht muß jeder Mensch hören!Schnell sprach sich diese gute Nachricht herum. Viele Menschen kehrten ihrem alten Leben den Rücken. Bei Gott konnten sie ihre Schuld loswerden. Sie wollten nun ein neues Leben anfangen. Regelmäßig kamen sie zusammen, um mehr über Jesus zu lernen. Sie feierten miteinander und waren wie eine große Familie. Pfingsten war somit der Geburtstag der christlichen Gemeinde oder Kirche. Aber auch heute noch kann jeder Pfingsten erleben, der an Jesus Christus zu glauben beginnt.
Pfingsten - ein Fest der Freude
Seit dem dritten Jahrhundert wird das Pfingstfest gefeiert. Immer am fünfzigsten Tag nach Ostern. Fünfzig heißt im Griechischen "pentecoste", und von daher leitet sich der Name "Pfingsten" ab. Es ist ein frohes Fest, und es erinnert uns an den Heiligen Geist, der neues Leben schenkt. Fröhlich und besinnlich zugleich ist das Fest auch bis heute geblieben.In Deutschland ist Pfingsten ein "doppelter" Feiertag. Es gibt den Pfingstsonntag und den Pfingstmontag. An diesen Tagen finden oft Gottesdienste im Freien statt. Man triff sich in der Natur, denn der Sommer kommt immer näher.Im Gegensatz zu Weihnachten und Ostern gibt es zum Pfingstfest nur wenige Bräuche. Einige alte Bräuche und Sitten werden aber zum Teil heute noch in manchen Gegenden Deutschlands gepflegt. Kirchen werden mit jungem Birkengrün geschmückt. Es gibt die "Pfingstritte" mit Pferden, an denen meistens nur Männer teilnehmen. Umzüge im Freien, Spiele und Wallfahrten finden statt. Oft geht man auf Pfingstwanderungen, und in manchen Gegenden Deutschlands werden Pfingstfeuer entzündet.
Im dörflichen Leben führte man zu Pfingsten erstmals das Vieh auf die Weide oder trieb es auf die Almen. Jener Hütejunge, der zuletzt auf dem Dorfplatz eintraf, handelte sich dabei den Spitznamen eines "Pfingstlümmels" ein. In manchen Gegenden wird ein "Pfingstlümmel in grünes Buchenlaub eingewickelt, so daß er nichts mehr sieht und nicht selber gehen kann. So wird er dann durch das Dorf geführt.Auch der "Pfingstochse" war bekannt. So führten die Metzger einen fetten Ochsen durch das Dorf. Das Tier war mit Blumen und Girlanden geschmückt. Am nächsten Tag wurde er dann geschlachtet. Auch beim Almauftrieb gab es einen "Pfingstochsen". Dies war ein bunt geschmückter Ochse, der die Rinderherde bergauf führte.Manche alten Bräuche gibt es in der heutigen Zeit nicht mehr oder nur noch selten. Pfingsten aber ist ein bei allen beliebter Feiertag geblieben. Als Fest des Heiligen Geistes ist es auch ein Fest der Hoffnung und der Freude. Und beides können wir auch heute in unserer Welt sicher gebrauchen!
Der Mai ist gekommen
Wer freut sich nicht auf den Mai? Draußen ist alles wieder grün und es wird wieder wärmer. Der Frühling ist jetzt richtig da! Mehr als genug Grund zu feiern.Das Maifest ist schon sehr alt. Und es hat sich bis in die heutige Zeit sehr lebendig erhalten. Je nach Region gibt es unterschiedliche Bräuche. Schon am Vorabend des 1. Mai wird der Maibaum geschmückt. Man sitzt zusammen und eine kleine Birke, Fichte oder ein runder Reifen werden mit bunten Bändern geschmückt. Größere Maibäume tragen oft auch Symbole von wichtigen Handwerkern (die Brezel als Symbol der Bäcker, die Schere der Schneider, die Äxte der Zimmerleute usw.), die den Maibaum errichten. Manchmal sind es auch Bilder von Tieren wie Ochs und Esel, Pferd und Schaf, Huhn und Gans oder es erscheinen lustige Figuren.Wenn man den Maibaum aufgestellt hat, wird gefeiert. Und in den Dörfern und Städten findet auch fast immer der "Tanz in den Mai" statt. Bis spät in die Nacht hinein wird dann getanzt und gefeiert. Am 1. Mai gehen viele Arbeiter noch traditionell auf die Maikundgebungen, die von den Gewerkschaften durchgeführt werden. Aber immer weniger Menschen kommen heute zu diesen Treffen. Lieber macht man mit der Familie einen Ausflug oder eine Wanderung. In manchen Gegenden gibt es gemeinsame Umzüge und Ausflüge oder auch Maifeste mit Musik. Und wenn man Abends noch zusammen ist, gibt es manchmal die leckere Maibowle, ein Getränk aus Wein und Sekt mit Erdbeeren, Aprikosen und würzigem Waldmeister. Der Mai ist gekommen!
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.
Da bleibe wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die Weite, weite Welt.
Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt´!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht.
Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert;
es gibt so manchen Wein, den nimmer ich probiert.
Frisch auf drum, frisch auf im hellen Sonnenstrahl,
wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal!
Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all-
mein Herz ist wie ´ne Lerche und stimmet ein mit Schall.
Und abends im Städtchen, da kehr´ ich durstig ein:
Herr Wirt, mein Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein!
Ergreife die Fiedel, du lustiger Spielmann du,
von meinem Schatz das Liedel, das sing´ ich dazu.
Und find ich keine Herberg´, so lieg´ ich zur Nacht
wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht.
Im Winde, die Linde, die rauscht mich ein gemach,
es küsset in der Früh´ das Morgenrot mich wach.
O Wandern, o wandern, du freie Burschenlust!
Da wehet Gottes Odem so frisch in der Brust;
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
Wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt!
Dieses bekannteste deutsche Mailied wurde von Emanuel Geibel (1815-1884) gedichtet. Die Melodie ist eine Böhmische Volksweise.
Der Johannistag ***
Seit dem 5. Jahrhundert wird der 24. Juni als Geburtfest Johannes des Täufers gefeiert. Früher war dies bei den Germanen, Kelten und Slawen der Tag der Sommersonnenwende [1]. Es war eines ihrer größten Feste im Jahreslauf. Die Sonne steht dann am höchsten, und sie dachten, dass sie dann am meisten Macht besitzt. Das machte Ihnen Angst. Sie wollten die Fruchtbarkeit ehren und feierten ein Reinigungsfest, bei dem sowohl Wasser als auch Feuerbräuche eine besondere Rolle spielten. Für das einfache Volk übernahm die Johannisnacht die Rolle der alten Mittsommernacht, in der altem Volksglauben zufolge Hexen und Dämonen [2] los sind und lauter seltsame Dinge geschehen.Auch heute werden die milden Sommernächte oft zum Feiern genutzt, obwohl es in Deutschland Johannisfeiern kaum mehr gibt. Wo solche Feiern noch stattfinden, ist das Johannis- oder Sonnenwendfeuer weiterhin der Mittelpunkt. Man singt, tanzt und springt über das Feuer. Und manchmal sieht man von den Bergen brennende Räder herabzurollen, die sogenannten „Sonnenräder“. Das war ein Brauch der Germanen. Aber viele Menschen kennen den Johannistag heute nur noch dem Namen nach. Auf ihn deuten auch die Namen der Johannisbeere [3], des Johanniskäfers [4], des Johanniskrautes [5] oder des Johannisbrotes [6] hin. An Johannes den Täufer zu erinnern, ist heute noch genau so aktuell wie früher. Er hat die Menschen seiner Zeit wachgerüttelt und sie zur Umkehr zu Gott aufgerufen. „Kehrt um! Ändert euer Leben! Es ist Zeit. Gott hat euch eine letzte Frist gesetzt.“ Diese Worte waren damals nicht beliebt und sind es heute ebenso wenig, aber sie sind immer noch nötig. Johannes hatte den Mut sie auszusprechen und auf Jesus hinzuweisen. In Jesus Christus, dem Licht der Welt, findet die Symbolik dieses Festes ihren wahren Sinn.
Das alte Jahr geht - ein neues kommt ***
Die Zeit zwischen den Jahren
Die Zeit zwischen dem Weihnachtsfest am 25.12. und dem Neujahrsfest am 1.1. ist eine besondere Zeit. Der Volksmund [1] bezeichnet sie auch als die Zeit „zwischen den Jahren“. Wie aber kommt das?
Angefangen hat alles mit der Veränderung des Kalenders. Früher benutzte man den sogenannten „julianischen“ Kalender aus dem Jahre 46 v.Chr., der sich nach dem Gang der Sonne richtete. Bald bemerkte man aber, dass dieser Kalender nicht ganz stimmte, und im Jahre 1582 wurde er von Papst Gregor XIII. verändert. In diesem neuen „gregorianischen“ Kalender wurden zwölf Tage an das eigentlich am 24.12. endende Jahr angehängt. Damit gab es nun zwei Neujahrstage: den alten Neujahrstag am 25.12. und den neuen Jahresbeginn am 6.1. Später wurde dann der Neujahrstag auf den 1.1. vorverlegt [2], aber die Zeit zwischen dem alten und neuen Jahresbeginn nannte man lange noch „zwischen den Jahren“. Diese Zeit des Jahresendes war schon in vorchristlicher Zeit eine Zeit vieler Bräuche und Traditionen. Das Böse sollte vertrieben werden, und es gab bestimmte Dinge, die man nicht tun durfte [3]. Die Menschen waren unsicher, und viele wollten wissen, was das neue Jahr bringen wird. Dazu benutzte man Zauberei oder man versuchte durch Bleigießen [4] oder Kaffeesatz lesen die Zukunft vorherzusagen. Noch heute sind viele dieser Bräuche bekannt. Für viele Menschen ist diese Zeit heute aber eine Zeit der Ruhe und Erholung. Sie müssen in dieser Zeit nicht arbeiten, sie besuchen Freunde oder gehen sogar in Urlaub.
Der Silvestertag
Am 31.12. ist der Silvestertag. Er ist nach dem 335 n. Chr. verstorbenen Papst Silvester I. benannt. Zu seiner Zeit wurde das Christentum zur römischen Staatsreligion. Heute haben an diesem Tag die Geschäfte nur bis Mittag auf. Am Nachmittag bereiten sich viele Menschen auf gemeinsame Feste und Feiern vor. Am letzten Tag des Jahres möchte man gerne mit anderen zusammen sein. Man feiert in fröhlicher Runde [5], und um 24 Uhr wünscht man sich ein frohes neues Jahr oder stößt bei einem Glas Sekt mit einem „Prost [6] Neujahr“ an. Überall fängt es laut an zu knallen [7], und auch alle Kirchenglocken läuten. Man sieht oft ein buntes Feuerwerk. Rund 150 Mio. DM werden jedes Jahr dafür ausgegeben. Früher wollte man mit dem Lärmen und Knallen die bösen Wintergeister vertreiben. Von einer Sekunde zur anderen beginnt ein neues Jahr. Der Name des Monats Januar erinnert an den römischen Gott des Anfangs: Janus, einen Gott mit zwei Gesichtern. Er schaut noch einmal zurück und zugleich nach vorne. So denken auch viele Menschen in dieser Zeit noch einmal über das alte Jahr nach und fragen sich, was das neue für sie bringen wird. Viele Menschen möchten Dinge im neuen Jahr anders machen. Sie treffen [8] „gute Vorsätze“ [91], die aber oft nicht lange halten. Andere hoffen auf alte Glückssymbole, wie das Hufeisen [10], das vierblättrige Kleeblatt [11], das Glücksschwein oder den Schornsteinfeger [12].
Der Neujahrstag
Der erste Tag des Jahres war schon immer ein Feiertag. Früher besuchte man die Familien und Freunde. Man tauschte Geschenke aus, z. B. Neujahrsgebäck [13], und wünschte sich Glück für das neue Jahr. Heute schickt man die Neujahrsgrüße oft mit den Weihnachtsgrüßen durch die Post oder man telefoniert miteinander. Ansonsten schläft man länger, manche machen einen Neujahrspaziergang oder gehen zu einem Neujahrskonzert. Ein neuer Kalender wird aufgehängt. Das neue Jahr hat begonnen. Wie gut, dass wir nicht wissen, was kommen wird. Aber wir dürfen Gott bitten, dass er im neuen Jahr mit uns ist. Er allein kennt die Zukunft und an seiner Hand dürfen wir sicher ins neue Jahr gehen.
Bräuche: Der Geburtstag ***
Beginnen wollen wir ganz am Anfang des Lebens: mit der Geburt. Wenn ein Kind geboren wird, ist das immer etwas ganz Besonderes. Heutzutage ist der Vater meistens bei der Geburt dabei. Angehörige und Freunde bringen der jungen Mutter Blumen ins Krankenhaus. Während die Mutter noch im Krankenhaus liegt, stellen die Nachbarn oft einen Storch am Haus der Eltern auf. Oft wird auch eine Wäscheleine mit Kinderkleidern an dem Haus befestigt. Dann weiß jeder, der vorbeigeht, sofort, dass in diesem Haus ein Kind geboren wurde. Natürlich bekommen die jungen Eltern von Freunden und Nachbarn auch Geschenke für das Neugeborene, Spielzeug oder Babykleidung. Der Tag der Geburt ist sicherlich einer der wichtigsten Tage im Leben eines Menschen. Auch wenn. man sich selbst nicht mehr an diesen Tag erinnern kann, so feiern wir doch Jahr für Jahr unseren Geburtstag. Der Geburtstag bezeichnet den Jahrestag der Geburt oder den tatsächlichen Tag der Geburt einer Person. Mit dem ersten Geburtstag ist der erste Jahrestag der Geburt gemeint. Ein weit verbreiteter Brauch ist es, seinen Geburtstag mit Freunden und Verwandten zu feiern. Bei Kindern ist es üblich, zusätzlich zu der Feier mit Verwandten auch noch Kindergeburtstag zu feiern. Natürlich gibt es zu jedem Geburtstag auch größere und kleinere Geschenke. In manchen Gegenden ist es auch üblich, dass derjenige, der Geburtstag feiert, seinen Gästen etwas schenkt. Ein weiterer Geburtstagsbrauch ist es, einen Kuchen oder eine Torte zu schenken mit brennenden Kerzen, die der Jahreszahl entsprechen. Diese Geburtstagstorte wird meist von der Mutter gebacken. Es ist üblich, einer Person zum Geburtstag zu gratulieren. Häufig wird die Gratulation zum Geburtstag auch musikalisch mit einem Lied - Ständchen genannt - ausgedrückt. Das bekannteste dürfte Happy Birthday sein. Sollte es nicht möglich sein, persönlich gute Wünsche zu überbringen, gratuliert man per Post, Anruf, E-Mail oder SMS-Nachricht. Besondere Geburtstage sind die Volljährigkeit mit 18 Jahren oder runde Geburtstage (z.B. 30., 50., 75., …), zu denen es unter Umständen regional weitere, spezielle Bräuche gibt.
Happy Birthday To You
Happy Birthday To You
Happy Birthday Dear _____
Happy Birthday To You.
Auf Deutsch lautet das Lied:
Zum Geburtstag viel Glück
Zum Geburtstag viel Glück
Zum Geburtstag liebe(r) _____
Zum Geburtstag viel Glück
Feste und Bräuche im Sommer
Pfingsten
Das Pfingstfest ist das letzte große Fest im Kalender der Kirche und wird 50 Tage nach Ostern gefeiert. Eigentlich wird hier der Geburtstag der Kirche oder Gemeinde gefeiert. Nachdem Jesus zu seinem Vater in den Himmel zurückgekehrt ist, schickte er den Heiligen Geist auf die Erde. Durch ihn ist Jesus in der Gemeinde und in jedem, der an ihn glaubt, gegenwärtig. Der Heilige Geist gab den ersten Christen die Kraft und den Mut, auch anderen Menschen von Jesus weiterzusagen. Viele kamen dadurch zum Glauben an Jesus, und es entstanden die ersten Gemeinden. Sehr schnell breiteten sie sich in der damals bekannten Welt aus. Auch heute feiert die Kirche dieses wichtige Fest. Oft gibt es Gottesdienste im Freien oder größere Treffen. In Deutschland gibt es zwei Pfingstfeiertage, so dass viele auch an diesen Tagen Urlaub machen, in der Natur wandern oder sich zu Hause erholen. Früher gab es viele Pfingstbräuche, die aber heute meistens nicht mehr gepflegt[1] werden. Manche Pfingstbräuche haben sich auch auf die Maifeier verlagert, wie das Schmücken der Häuser mit Maiengrün, vor allem mit Birkenlaub.
Mai / Juni
Am Sonntag nach Pfingsten feiern die evangelischen Christen das Fest „Trinitatis“. Dies weist darauf hin, dass Gott sich in drei Personen offenbart hat: als Gott, der Vater, als Jesus Christus, der Sohn, und als der Heilige Geist. Alle drei sind Gott, und doch bilden sie eine Einheit. Die katholischen Christen feiern am darauf folgenden Donnerstag ihr Fronleichnamsfest[2]. Es entstand im Mittelalter, als die Menschen nach einem Symbol suchten, das die Gegenwart Gottes sichtbar darstellen konnte. Man fand es in der Eucharistie[3] und nahm dann das Brot als Symbol dafür. Schon früh gab es an Fronleichnam eine Prozession[4], die auch heute noch den Schwerpunkt des Festtages darstellt. [5] m Sommer, wenn die Bauern früher viel arbeiten mussten, gibt es nur wenige Feste. Heute nutzt man diese Zeit unter anderem für Straßen-, oder Stadtfeste. Nach dem Sommeranfang am 21. Juni aber findet am 24. Juni das Johannisfest statt, das Fest zur Erinnerung an Johannes den Täufer. [6] Schon bevor die Menschen Christen wurden, war es ein Fest des Feuers. So sind auch die Bräuche dieses Tages meistens sehr alt. Heute leben manche dieser Traditionen noch in Nord- und Nordosteuropa weiter, während in Deutschland dieses Fest heute so gut wie nicht mehr gefeiert wird.